Wie man lernt
Sehr geehrte Fremdsprachenfreunde,
hier lege ich Ihnen die Anleitung und das System vor, wie man eine Fremdsprache so effektiv und schnell wie möglich lernen kann. Diese Anleitung geht von meinen eigenen Erfahrungen aus. Ich beherrsche ca. 10 – 12 Sprachen, und eine weitere zu lernen, ist für mich eine Frage von einigen Tagen. Insbesondere wenn dieser Lernprozess vom Aufenthalt in dem Land unterstützt wird, dessen Sprache ich lernen will, oder wenn ich Kontakt zu Personen habe, die diese Sprache sprechen.
Allgemein kann man sagen, dass es beim Lernen einer Fremdsprache zu den folgenden drei Hauptstadien kommt:
- Aussprache der betreffenden Fremdsprache - fast sofort
- Anhören der betreffenden Fremdsprache – das funktioniert meist später oder beim Kontakt mit einem Muttersprachler
- Flüssiges Sprechen und Denken in der betreffenden Fremdsprache – kommt später, wenn wir bereits den Grundwortschatz, der sich um die 1 000 Wörter bewegt, beherrschen
Grundlage der Kenntnis jeder Sprache ist die Aussprache und die Kenntnis des Alphabets, in dem die betreffende Sprache geschrieben wird. Um das zu bewältigen, muss das konkrete Lernen fortgesetzt werden:
Zuerst muss man die Personalpronomen (ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie) lernen. Weiterhin „ja, nein, danke, bitte, Verzeihung“. Es folgen die Phrasen „Guten Tag, Morgen, Abend, Auf Wiedersehen, Wie geht es Ihnen“ und die übrigen gesellschaftlichen Minima. Danach empfehle ich, die wichtigsten Verben „sein, haben und gehen“ zu lernen, sie aber von Anfang an in der Gegenwarts-, Vergangenheits- und Zukunftsform zu lernen. Ich denke, dass es ein Fehler ist, die Verben nur in der Gegenwartsform zu lernen, weil man beim üblichen Reden nicht mit der Gegenwart auskommt. Nach den Verben empfehle ich den Unterricht der Zahlwörter. In keiner Sprache ist es möglich, sich ohne sie zu verständen. Es folgen die am häufigsten verwendeten Verben, selbstverständlich in allen Zeiten, einschließlich des Verstehens der Gegenwarts-, Zukunfts- und Vergangenheitsform. Wir machen mit dem Unterricht der Uhrzeit, mit der Steigerung der Adjektive und Adverbien und mit der Grammatik weiter, d.h. mit den Personal- und Possessivpronomen und den Pronomen im dritten und vierten Fall. Weiterhin mit den Demonstrativpronomen, dem bestimmten und unbestimmten Artikel. Es folgt das Studium der wichtigsten Wörter, sei es von Fachwörtern oder allgemeinen Wörtern.
Nach der erfolgreichen Beherrschung dieser Kenntnisse sollte der Unterricht in einer der existierenden Methoden – für Selbstlerner, in der Schule oder durch Praxis im Ausland, ggf. durch Kontakt mit einem Muttersprachler folgen.
Hier gebe ich einige nützliche Ratschläge:
- Am schwersten ist es, die erste Fremdsprache zu lernen. Bei diesem Lernen finden Sie Ihr eigenes Lernsystem, und das Lernen weiterer Sprachen wird dann einfacher
- Es ist nachgewiesen, dass zur einfachsten Verständigung 300 Wörter genügen, beim üblichen Sprechen werden Ihnen die 1 000 meistverwendeten Wörter reichen.
- Unterricht 1x wöchentlich ist nur geeignet, um „in Form zu bleiben“, nicht zur Verbesserung der Fähigkeiten. Dafür ist Unterricht 3 - 4x wöchentlich ideal. Beim Lernen für die „Schublade“ (1 - 2x wöchentlich) ohne Praxis im Ausland oder ohne Kontakt mit einem Muttersprachler ist die Effektivität bis zu 10x niedriger.
- Beim Aufenthalt in einem Land, in dem die Sprache gesprochen wird, muss man sich bemühen, keine anderen Sprachkenntnisse zu benutzen und nicht in diese überzugehen.
- Beim gesprochenen oder geschriebenen Kontakt mit der betreffenden Sprache oder einem Muttersprachler ist es wichtig zu bemerken, welche Ausdrücke er verwendet, und sich zu bemühen, logisch und natürlich zu reagieren. Sei es mit den gleichen oder ähnlichen Wendungen.
- Bei einer mangelnden Verständigung ist es gut, den Kontext der Sätze und die allgemeine Bedeutung der Mitteilung wahrzunehmen (ob es sich um eine Frage handelt oder in welcher Zeitform gesprochen wird). Auch wenn Sie bei weitem nicht 100 % verstehen, dann machen Sie sich keine Gedanken darüber, sondern versuchen Sie auf das zu reagieren, was Sie verstanden haben oder arbeiten Sie sich mit Fragen zu dem vor, was Sie verstehen werden.
Diese Anleitung erhebt nicht den Anspruch, die Fremdsprache perfekt zu vermitteln, sie fasst nur die wichtigsten Dinge beim Lernen der Sprache zusammen. Sie ersetzt die übrigen Methoden des Sprachunterrichts nicht.
Sehr geehrte Fremdsprachenfreunde, ich glaube, dass ich Ihnen wenigstens ein bisschen beim Studium geholfen habe und wünsche Ihnen den bestmöglichen Erfolg.
Ihr Autor, Zdeněk Pilecký